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Irische Rezepte zum Nachkochen

Die irische Küche ist nahrhaft, lecker und im Grunde einfach gehalten. Man könnte von deftiger Hausmannskost sprechen. Viele ältere Rezepte, darunter gehaltvolle Aufläufe und Eintöpfe wie der bekannte "Irish Stew", stehen für die irische Kochtradition, in der überwiegend über offenem Feuer gekocht wurde.

Gemüse kommt in Irland weniger zum Einsatz, dagegen viel Fleisch, Fisch, Eier, Butter, Käse und verschiedene Milchprodukte. Wenn schon Gemüse, dann werden besonders Kartoffeln und Weißkohl bevorzugt. An Getreidesorten hat sich der Hafer durchgesetzt, der als Grundlage für das Porridge und für das Backen von Brot genutzt wird, während Weizen früher eher den reicheren Haushalten vorbehalten war. Der irische Hafer schmeckt bis heute etwas würziger und ursprünglicher als in Kontinentaleuropa. Zu den wichtigen Grundnahrungsmitteln gehören weiterhin frische Milch, Quark, Käse, Butter und Molke. Letztere wurde früher mit Wasser verdünnt und besonders während der Fastenzeiten in den irischen Klöstern getrunken.

Die Kartoffel war lange Zeit eines der wichtigsten Nahrungsmittel in Irland. Dies hängt mit der Geschichte Irlands zusammen, die durch harte Zeiten geprägt war. Die nach und nach erfolgte Besiedlung gelang nur langsam und beinhaltete den Versuch, eine sinnvolle Ernährungsweise zu finden, die viele Menschen satt machen konnte. Leider waren das Nahrungsangebot, die Tierhaltung und der Getreide- und Kartoffelanbau dürftig und Irland kämpfte dazu mit vielen größeren Hungersnöten. Eine der bekanntesten ist die Hungersnot von 1845, die Millionen Menschenleben kostete und dazu führte, dass viele die Insel wieder verließen. In Dublin gibt es ein Denkmal, das an diese schrecklichen Jahre erinnert. Das ist mit ein Grund, weshalb es in Irland eine Auswahl an bis zu 10 verschiedenen Kartoffelsorten gibt.

Dublin Famine Memorial

Dublin Famine Memorial - Erinnerung an die Hungersnot in Irland

Heute zeigt sich die irische Küche einfallsreich und macht vor allen Dingen satt. Das Essen und das Trinken sollen Leib und Seele zusammenhalten. Nach dem wirtschaftlichen Aufschwung in Irland erfolgte auch eine Art kulinarische Revolution und schuf Raum für eine florierende Gourmet-Szene. Traditionelle Gerichte wurden aufgepäppelt und in angenehmer, uriger Atmosphäre serviert. Das hat sich in vielen größeren und kleinen Orten in Irland durchgesetzt.
Daneben gibt es berühmte Festivals, die auch eine Weltmeisterschaft im Austern-Essen beinhaltet. Diese gehören neben Fischen, Muscheln, Hummer und Meeresfrüchten seit jeher auf die irische Speisekarte. Lachs wird in vielen Städten geräuchert serviert und kann auch in den großen Räuchereien entlang der Küste gekauft werden.

Zu den bevorzugten Fleischsorten zählen insbesondere Lamm- und Rinderfleisch, das als Steak, als Roast- und Stewing Beef oder als Round Steak verarbeitet wird. Oft werden für Kurzgebratenes auch günstige Fleischstücke verwendet, die dann bei der Zubereitung lange zart geklopft werden.

Die irische Spezialität "Black Pudding" besteht aus Rinderfett, Schweineblut, Getreide und weiteren Zutaten. Es handelt es sich also nicht um einen süßen Pudding, sondern um eine Blutwurstsorte, die gerne zum irischen Frühstück verzehrt wird. Dieses fällt in Irland häufig sehr deftig aus, mit Rühr- und Spiegelei, Wurst und geräuchertem Fisch.

Neben dem "schwarzen Pudding" gibt es auch die weiße Variante aus Schweinefleisch, Rinderfett, Haferflocken und Brot. Die Wurstsorte wird in der Pfanne in Scheiben angebraten und mit Brot, gebackenen Bohnen oder Bratkartoffeln serviert. Gerne wird auch Porridge mit Ei und Pilzen gemischt oder ein spezielles Sodabrot gegessen. Dieses ist nicht fermentiert, wird mit Backsoda und Buttermilch anstatt Hefe gebacken und hat eine dunkle Farbe.

Selbst gepökeltes Schweinefleisch gehört zu den Spezialitäten des Landes. Es wird an fast alle Gerichte als Speck oder Bacon gereicht und sorgt für zusätzliche Würze. Vom Lammfleisch werden auch gerne die Innereien verwendet. Zu jeder Fleischmahlzeit gibt es Kartoffelbrei, Kartoffelpuffer, Pommes Frites oder Brot. Wird Gemüse serviert, handelt es sich oft um breiartige Beilagen, z. B. aus Erbsen, Rosenkohl, Weißkohl oder aus Steckrüben. Die Rezepte Irlands umfassen auch viele Suppen und Eintöpfe, die dick und deftig gekocht werden und auch Fleisch enthalten. Dagegen stehen klare Suppen eher selten auf dem Speiseplan.

Irische Rezepte sind schmackhaft, allerdings auch mit etwas Aufwand in der Zubereitung verbunden. Das betrifft insbesondere die bekannten Eintöpfe und Aufläufe, die lange vor sich hinköcheln. Der bereits erwähnte "Irish Stew" wird mit Lammfleisch zubereitet, zu dem Speck, verschiedene Kräuter, Zwiebeln, Kartoffeln, Weißkohl und Möhren hinzukommen. Das Gericht wird über mehrere Stunden in einem geschlossenen Topf oder im Ofen in einer Kasserolle gegart. Beliebt sind auch Kartoffelpuffer, die in Irland als "Boxty" bezeichnet werden, oder Kartoffelbrei mit Kohl und Zwiebeln, der auf Irisch "Colcannon" heißt.

Die von uns vorgestellten Rezepte können einfach nachgekocht und in den Fleischsorten auch variiert werden. Für das berühmte "Irish Stew" kann statt Lamm gerne auch Rind- oder Geflügelfleisch verwendet werden. Der Eintopf gilt als Nationalgericht und wird auch in Irland vielseitig abgewandelt. Sie können also nichts verkehrt machen.

Irish Stew

Irische Rezepte - Irish Stew

Irische Rezepte - Irish Stew

Das bekannteste irische Gericht ist wohl "Irish Stew", ein deftiger und dickflüssiger Eintopf mit leckeren Gemüsezugaben, Kräutern und Kartoffeln. Die Zutaten sind schnell besorgt, die Zubereitungszeit ist etwas länger, da das Gericht auf kleiner Flamme mehrere Stunden garen muss, um die geeignete Konsistenz zu erhalten. Das Rezept ist für 4 Personen gedacht und kann mit Brot serviert werden.

Zutaten:

  • 4 Kartoffeln
  • 500 g Lammfleisch
  • 500 g Wirsing oder Weißkohl
  • 2 Zwiebeln
  • 6 Karotten
  • 1 EL Öl
  • Salz, Pfeffer, Petersilie, Thymian, Lorbeerblatt

Zubereitung:

  1. Das Lammfleisch in kleine Stücke schneiden. Sehr gut ist das Fleisch vom Bauch oder von der Brust.
  2. Das Gemüse putzen, waschen und zerkleinern. Die Petersilie hacken.
  3. In einen Topf etwas Öl geben und das Lammfleisch kurz scharf anbraten, dabei mit Salz, Pfeffer und Thymian würzen. Währenddessen den Backofen vorheizen.
  4. Das in Würfel geschnittene Gemüse und das Lamm werden schichtweise in eine Kasserolle gegeben und noch einmal gewürzt. Zum Schluss kommen die Petersilie und ein Lorbeerblatt dazu. Der Eintopf wird mit Wasser aufgegossen und in den Backofen gestellt.
  5. Das Gericht gart etwa 2 Stunden bei 180 Grad. Nach 1 Stunde kann etwas Butter dazugegeben werden.

Guten Appetit!

Colcannon

Irische Rezepte - Colcannon

Irische Rezepte - Colcannon

Beim "Colcannon" handelt es sich um ein klassisches Kartoffelbrei-Gericht mit Zwiebeln und Kohl. Da hier nur Gemüse verwendet wird, ist das Rezept leicht und kalorienarm. Für 4 Personen werden folgende Zutaten benötigt:

  • 5 Kartoffeln (weichkochend)
  • 500 g Spitzkohl
  • 3 Zwiebeln
  • 1 Lauchstange
  • 200 ml Milch
  • 50 g Butter
  • Salz, Pfeffer, Petersilie, Muskatnuss

Zubereitung:

  1. Kartoffeln waschen, schälen und in Würfel schneiden, dann in einem Topf in Salzwasser 30 Minuten kochen.
  2. Den Spitzkohl putzen, waschen und in Streifen schneiden. Ebenfalls 10 Minuten kochen und danach in einem Sieb gut abtropfen lassen.
  3. Zwiebeln und Lauch schälen und schneiden. In einen Topf etwas Butter geben, den Spitzkohl, die Zwiebeln und das Lauch andünsten.
  4. Die Kartoffeln zerstampfen und in den Topf geben, mit Milch auffüllen und zu einem luftigen Püree anrühren. Mit Petersilie und frisch geriebener Muskatnuss abschmecken.

Wir wünschen viel Spaß beim Nachkochen und Guten Appetit!

Seafood Chowder

Irische Rezepte - Chowder

Irische Rezepte - Chowder

Bei diesem Rezept aus Irland handelt es sich um eine Muschelsuppe, die aufgrund ihrer typisch cremigen Konsistenz einem Eintopf ähnelt. Diese wir durch das Beimengen von Sahne und getrocknetem Brot (Zwieback) erzielt. Seinen Ursprung hat Chowder in Frankreich und wurde durch Seefahrer im 17. und 18. Jahrhundert in der Welt bekannt gemacht.

Zubereitungszeit zirka 1,5 Stunden.

  • 200 g Muschelfleisch (Miesmuschel)
  • 200 g Lachsfilet
  • 100 g ausgelöste Nordseekrabben
  • 200 g feste, weiße Fischfilets (z. B. Seelachs, Kabeljau)
  • 100 g magerer Speck
  • 3 EL Fisch- oder Austernsauce
  • 4 Kartoffeln
  • 2 Zwiebeln
  • 40 g Butter
  • 4 Stangen Sellerie
  • 1 Karotte
  • 1,25 L Gemüse- oder Hühnerfond
  • ¼ L trockener Weißwein
  • 300 ml Schlagsahne
  • 120 g Mehl
  • ½ Bund Petersilie
  • 1 EL getrockneter Thymian
  • 1 Lorbeerblatt
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Zubereitung:

1. Sellerie waschen, in dünne Scheiben schneiden. Karotte schälen, in Streifen schneiden. Zwiebeln fein hacken sowie die Kartoffeln schälen und würfeln. Petersilie waschen und hacken.

2. Die Fischfilets in Würfel schneiden und das Muschelfleisch wässern bzw. abseihen (falls aus dem Glas).

3. Den fein geschnittenen Speck bei mittlerer Hitze in einem großen Topf anbräunen. Butter zugeben und schmelzen lassen. Darin Sellerie, Zwiebel und Karotte glasig anschwitzen. 800 ml des Fonds sowie die Kartoffeln, den Lorbeer und Thymian zugeben und für 20 Minuten bei mittlerer Hitze kochen lassen.

4. Mehl in eine Schüssel geben, den restlichen Fonds mit einem Schneebesen unterrühren bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind. In die Suppe einrühren und kurz aufkochen, damit diese andickt.

5. Lachs, Fischfilets, Muschel- und Krabbenfleisch sowie Wein und Petersilie der Suppe hinzufügen und bei geringer Hitze weitere 10 Minuten ziehen lassen.

6. Als Abschluss Schlagsahne und Fisch- oder Austernsauce zugeben und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken, alles erneut aufkochen.

7. Mit geröstetem Brot servieren.

Enjoy your meal !

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