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Niederländische Rezepte zum Nachkochen

Nicht nur leckere Käsesorten, schmackhafte Krapfen und Waffeln stammen aus der niederländischen Küche, unser Nachbarland bietet eine Vielzahl typischer Gerichte, die es lohnt auszuprobieren. Die Bandbreite reicht von ganz einfachen Rezepten bis hin zu deftigen Speisen mit Fleisch, Fisch, Butter und Milch. Unsere Rezepte zeigen eine Auswahl an Spezialitäten, die leicht nachgekocht werden können und den Speiseplan interessant ergänzen.

Käse, Butter und Milch sind wichtige Zutaten in niederländischen Rezepten, jedoch ist das moderne Holland bei weitem nicht mehr auf bestimmte Standardgerichte festgelegt. Die internationale Küche hat hier längst Einzug gehalten.

Die Hauptmahlzeit wird üblicherweise abends zu sich genommen, auf dem Mittagstisch findet man häufig frittierte Speisen und Snacks für den schnellen Verzehr. Zum Frühstück wiederum wird in Holland gerne weiches Brot serviert, das mit süßen Aufstrichen, mit Schokoflocken oder mit Erdnussbutter belegt wird. Statt einem deftigen Frühstück werden in den Morgenstunden eher Waffeln, Pfannkuchen, Krapfen, Gebäck und Honigkuchen zubereitet. Üblich ist auch ein Keks oder ein Stück Kuchen zu einer Tasse Tee oder Kaffee.

Die niederländische Küche setzt sich aus verschiedenen regionalen und kulinarischen Speisen zusammen, wobei es innerhalb der verschiedenen Regionen auch Einflüsse aus der rheinischen, flämischen oder ostfriesischen Küche gibt.

Niederländische Rezepte

Niederländische Rezepte - typisches Frühstück mit gebuttertem Ontbijtkoek (auch Pfefferkuchen) und Tee

Geprägt ist die klassisch niederländische Kochkunst seit dem 17. Jahrhundert durch schwere und deftige Speisen, die früher auf üppigen Tafeln abwechslungsreich und für das Auge ansprechend dekoriert serviert wurden. Teilweise verbrachten gut betuchte Menschen sehr viel Zeit mit der Verköstigung ihrer Gäste, während die Gerichte um hochwertige Weinsorten ergänzt wurden.

Der holländische Arzt Cornelius Bontekoe stellte in seinem Buch "Von der Kraft und Gebrauch der Schokolade" nicht nur den Kakao vor, sondern auch eine Reihe neuer Getränke, die für dieses Jahrhundert in Europa noch sehr untypisch waren. Die heiße Schokolade galt als Lustgetränk und Stärkungsmittel. Auch bot Holland im 17. Jahrhundert als erstes europäisches Land die Einfuhr von Tee, während heute vermehrt Kaffee zu allen Mahlzeiten getrunken wird.

Neben Fleisch-, Käse- und Wurstgerichten gehören auch Gemüsesorten und verschiedene Salate zu den niederländischen Spezialitäten, so dass der Würze etwas Mildes gegenübergestellt wird.

Auch der Status der Niederlande als eine der größten europäischen Kolonialmächte zwischen dem frühen 17. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts hat seine Spuren in der Küche unseres Nachbarlandes hinterlassen. Insbesondere Erdnussprodukte aus Indonesien, z.B. Erdnussbutter oder Erdnusssaucen, sind in Holland bis heute allgegenwärtig. Neue Gewürze kamen auch aus anderen Teilen Asiens, Amerika und Afrika.

Dagegen stammt die bekannte "Sauce Hollandaise" nicht aus Holland, sondern gilt als Kreation der französischen Küche. Die Bezeichnung ist ein weiterer Beleg der hohen Qualität niederländischer Milchprodukte. Gleiches gilt für den "Dutch Oven", der in Amerika in einer deutsch-niederländischen Siedlung erfunden wurde, jedoch nicht als typisch niederländische Erfindung angesehen wird. Der robuste Gusseisentopf diente als praktische Kochstelle und wird bis heute immer noch gerne verwendet.

Klassische Speisen in Holland sind Eintöpfe, Suppen, Fisch- und Fleischgerichte oder ein Mix aus gestampften Kartoffeln und Gemüse. Dies trifft auch auf das Nationalgericht der Niederlande, dem sogenannten "Stamppot", zu. Meistens werden diesem Gericht Grünkohl, Bohnen, Karotten, Zwiebeln, Speck oder geräucherte Wurst hinzugefügt. Es handelt sich um ein deftiges Eintopf- und Wintergericht, dessen Zutaten in Holland durch die traditionelle Landwirtschaft gewonnen werden. Die Ernte wird seit jeher für den Winter gelagert, oftmals auch eingelegt, gesalzen und getrocknet. Die Kost ist einfach, jedoch vitaminreich und damit eine ideale Mahlzeit für kalte Winterabende.

Erwähnung finden müssen auch die in Holland hergestellten und international bekannten Käsesorten, die auf Brot genauso gerne verzehrt werden wie als größeres Stück auf einem Käseteller. Die meisten Käseprodukte sind Halbhartkäsesorten, die aus Kuhmilch hergestellt werden. Aus der Stadt Gouda stammt der gleichnamige Käse, den es in verschiedenen Reifegraden gibt. Je länger die Lagerung erfolgt, desto würziger und fester wird der Käse. Zu den teuersten Varianten gehört der "Oude Kaas". Weitere bekannte Käsesorten sind Maasdamer, Edamer, Leerdammer und Beemster.

In den letzten Jahren haben sich vermehrt "Snackbars" in den größeren niederländischen Städten etabliert, die anderen Fast-Food-Ketten den Rang ablaufen. Beliebte Snacks sind beispielsweise die Hackfleischrolle "Frikandel", Fleischbällchen, Brötchen mit Matjesfilet, Pommes Frites mit Mayonnaise und Zwiebeln oder mit Erdnussbutter, überbackener Käse oder Kroketten mit verschiedenen Fleisch- und Gemüsefüllungen.

Um einen Einblick in die niederländische Küche zu erhalten, sind die von uns vorgestellten Rezepte ein guter Einstieg, die Esskultur Hollands kennenzulernen. Es handelt sich hierbei um Traditionsgerichte, die individuell auch um weitere Zutaten ergänzt werden können.

Stamppot

Niederländische Rezepte - Stamppot

Niederländische Rezepte - Stamppot

Einerseits handelt es sich beim "Stamppot" um ein traditionelles niederländisches Eintopfgericht. Andererseits bietet sich dieses Rezept aber auch an, um allerlei Zutaten zu verarbeiten, die zu Hause vorrätig sind.
Beliebte Bestandteile sind Endivien, Grünkohl, Karotten und Sauerkraut. "Stamppot" kann aber auch mit Speck, Räucherwurst oder in süßerer Variante mit Birnen und Nüssen zubereitet werden. Wir stellen das klassische Rezept mit Grünkohl, Kartoffeln und Karotten vor. Die Zutatenliste ist für 4 Portionen gedacht. Die Zubereitung dauert etwa 30 Minuten, die Garzeit weitere 20 Minuten.

  • 800 g Kartoffeln (weichkochend)
  • 1000 g Grünkohl
  • 8 Karotten
  • 300 ml Milch
  • 2 EL Butter
  • 2 EL Essig
  • 6 EL Öl
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Bei allen Varianten des "Stamppots" werden die Kartoffeln und das Gemüse geputzt, gewaschen, geschält und in grobe Stücke geschnitten. Der Grünkohl wiederum schmeckt besser, wenn er in feine Streifen zerkleinert wird.
  2. In einem großen Topf etwas Öl erhitzen und die Karotten, Kartoffeln und den Grünkohl kurz andünsten und salzen. Etwa 300 ml Wasser dazugeben und das Ganze bei geringer Hitze 20 Minuten köcheln lassen.
  3. Danach wird das gekochte Gemüse zerstampft und Milch und Butter untergerührt.
  4. Das Gericht wird mit Salz, frisch gemahlenem Pfeffer und Essig abgeschmeckt.
  5. Lecker schmecken dazu deftige Wurstsorten. Auch kann der "Stamppot" direkt mit Räucherwurst zubereitet werden, wobei die holländische Ringwurst "Rookworst" das Gericht optimal abrundet.

Eet smakelijk!

Poffertjes

Niederländische Rezepte - Poffertjes

Niederländische Rezepte - Poffertjes

Die kleinen und rundlichen Pfannkuchen sind nicht nur ein beliebter Snack in Holland, sondern werden auch gerne als Hauptgericht gegessen. Das "Poffen" bezeichnet das Aufgehen des Gebäcks durch die enthaltene Hefe. Auf dem Teller angerichtet werden "Poffertjes" mit Butter und Puderzucker serviert, wodurch sie noch etwas süßer werden. In Holland üblich ist auch ein Zuckerrübensirup als Beigabe.
Die Zubereitung ist denkbar einfach, benötigt jedoch eine längere Zeit für das Gehen des Teigs und eine spezielle Pfanne, die einen Boden mit gerundeten Vertiefungen aufweist. Alternativ können die kleinen Pfannkuchen jedoch auch in einer normalen Pfanne zubereitet werden und gelingen dann in etwas anderer Form. Das Rezept ist für 4 Portionen gedacht.

  • 500 g Mehl
  • 400 ml Milch
  • 1 Stk. Hefe
  • 4 Eier
  • 100 g Butter
  • 40 g Puderzucker
  • Salz, Zucker

Zubereitung:

  1. Die Milch in einem Topf erhitzen (nicht kochen).
  2. Den Hefewürfel zerbröseln und in der Milch verrühren.
  3. In einer Schüssel das Mehl und die Eier geben. Die warme Milch unterrühren, so dass keine Klümpchen entstehen. Etwas Zucker und Salz hinzufügen.
  4. Der fertige Teig wird mit einem Handtuch abgedeckt und etwa 45 Minuten stehen gelassen, bis er aufgegangen ist.
  5. Die Pfanne wird mit Butter eingefettet und erhitzt. Ein Löffel Teigmasse wird in die jeweilige Vertiefung gegeben. Der Pfannkuchen muss, sobald er Blasen schlägt, gewendet werden.
  6. Die Poffertjes werden auf einem Teller mit zerlassener Butter und viel Puderzucker serviert. Sehr gut schmecken dazu auch Schlagsahne, Sirup oder frische Früchte.

Wir wünschen viel Spaß beim Nachkochen und Guten Appetit!

Bitterballen

Niederländische Rezepte - Bitterballen

Niederländische Rezepte - Bitterballen

Bei diesem Rezept aus den Niederlanden handelt es sich um panierte Fleischkroketten. Sie werden traditionell mit einer Mischung aus Rind- und Kalbfleisch gefüllt und gelten in den Niederlanden, in Flandern als auch in Surinam und Indonesien als Spezialität. Der Name Bitterballen lässt sich darauf zurückführen, da die Fleischbällchen anfänglich zu einem Magenbitter (bittertje) eingenommen wurden. Früher handelte es sich bei Bitterballen um typische Hausmannskost, heute gelten sie als kleiner Snack, der gerne in Bierlokalen zu alkoholischen Getränken gegessen wird.

Zutaten für 3 Portionen, Zubereitungszeit max. 60 Minuten

  • 100 g Kalbfleisch
  • 100 g Rindfleisch (gekocht od. gebraten)
  • 200 ml Brühe
  • 1 Karotte
  • 1 Lorbeerblatt
  • 4 Pfefferkörner
  • Prise Thymian
  • Petersilie
  • 35 g Butter
  • 35 g Mehl
  • 2 – 3 Blätter Gelatine
  • Zitronensaft
  • Pfeffer gemahlen
  • Paniermehl
  • 1 Ei
  • Öl zum Frittieren

Zubereitung:

1. Karotte reiben und mit Lorbeerblatt, Thymian, Pfefferkörner und Petersilie rund 30 Minuten in einem geschlossenen Topf ziehen lassen.

2. In einem Topf Mehl und Butter zu einer sämigen Masse verrühren mit Brühe aufgießen und wenige Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen.

3. Gelatineblätter zirka 10 Minuten einweichen und ausgedrückt in der Brühe auflösen lassen.

4. Das besonders fein geschnittene Fleisch hinzufügen und mit Zitronensaft und Pfeffer abschmecken. Gut durchrühren und vermischen.

5. Die Mischung auf ein Brett verteilen und abkühlen lassen. In acht Teile teilen, welche wiederum gedrittelt werden.

6. Bällchen formen und in Paniermehl wälzen.

7. Ei und Wasser verrühren, die bemehlten Bitterballen damit befeuchten und nochmals mit Semmelbrösel panieren.

8. Frittierfett erhitzen und die Bällchen etwa vier Minuten goldbraun backen. Abtropfen lassen und mit Senf oder Mayonnaise servieren.

Eet smakelijk!

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